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Gaspreiskrise trifft Branche mit voller Wucht

Gaskunden in Deutschland werden sich wohl bei einer ihrer nächsten Rechnungen die Augen reiben. Denn nach Lage der Dinge – und die ist gerade historisch ernst – kommen die meisten Versorger nicht mehr umhin, ihre Preise für Erdgas spürbar zu erhöhen. Was die Strompreise angeht, bleibt die Preissituation ungewiss, bis die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 15. Oktober die neue EEG-Umlage für 2022 publik machen. Unterm Strich lässt der Trend Branche und Verbraucher in Europa inständig auf einen milden Winter hoffen.

Seit dem langen, kalten Winter 2020/21 sind die Einfuhrpreise für Erdgas (ermittelt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) allein von Januar bis Juli um 42 % gestiegen. Zu Wochenanfang, 4. Oktober 2021, ermittelte die EEX (European Energy Exchange AG) für 2022 (Jahresband) einen Börsenpreis für Erdgas von 59,30 EUR/MWh, was in etwa eine Vervierfachung binnen weniger als zwölf Monaten bedeutet. Ein Ende dieses Trends ist vorerst nicht in Sicht. Bis dahin zahlen diverse Faktoren gemeinsam darauf ein, dass sich die Krise mittelfristig noch verschärft.

Die Wucht der Preiserhöhung

Das Ausmaß der aktuellen Erdgas-Preisrallye erscheint auch deshalb so immens, da das Preisniveau noch vor zwölf Monaten auch Corona-bedingt sehr niedrig war. Der Absatz ging damals stark zurück. Der Winter davor war vergleichsweise mild, die Speicher voll. Diese Zeiten sind nun vorbei.

Zu den niedrigen Preisen aus der Vergangenheit gesellt sich das Thema Flexibilität, eine wertvolle Eigenschaft von Erdgas, auf kurzfristige Schwankungen des Energiebedarfs in den Netzen ausgleichend reagieren zu können. Bis dato wurde wohl übersehen, warum auch immer, Flexibilität einzupreisen. Das haben die Börsen offensichtlich jetzt nachgeholt. Viele Faktoren befeuern in Summe die derzeitige historische Wucht der aktuellen Gaspreiskrise.

Langfristige Strategie der Versorger am Limit

Versorger hierzulande ordern Erdgas in der Regel über langfristige Verträge bei verschiedenen Vorlieferanten und Energiehandelsunternehmen, um Unsicherheiten, Schwankungen und Krisen resilienter begegnen zu können. Das sichert eine gewisse Zeit lang stabile Preise. Wenn unerwartet jedoch so viel zusammenkommt, stößt auch die beste Strategie an ihre Grenzen. Wird obendrein mehr nachgefragt, müssen auch erfahrene Strategen kurzfristig mehr ordern. Und das ist in der aktuellen Situation besonders teuer.

Nur aufgrund einer mehrjährig ausgelegten Beschaffungsstrategie sind die Gasversorger jetzt nicht gezwungen, den enormen Anstieg auf der Bezugskostenseite 1:1 an ihre Kunden weiterzugeben. Anders als bei der neuen CO2-Steuer, die jedes Jahr ansteigen wird. Diesen Faktor werden die Versorger zusätzlich in ihrer Preiskalkulation berücksichtigen müssen.

Der Strompreis

Auch bei Strom haben sich für Versorger hohe Preissteigerungen auf der Bezugsseite ergeben. Steigende Erdgaspreise wirken sich automatisch auf die Strompreise aus, wenn mit Hilfe von Gaskraftwerken Strom erzeugt wird. Dieser Effekt verstärkt sich an der Börse angesichts der beschlossenen Ausstiege aus Kohle- und Kernenergie. Denn künftig wird viel mehr Erdgas als einzig verbliebene Alternative benötigt, um die Energiewende „abzusichern“.

Im Unterschied zu Gas gibt es jedoch mit der EEG-Umlage hier eine potenziell entlastende Komponente. Die EEG-Umlage hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Strompreis und wird am 15. Oktober dieses Jahres von den Übertragungsnetzbetreibern veröffentlicht. Je nachdem, wie hoch respektive niedrig diese für 2022 ausfällt, entscheidet sich, ob der Strompreis für Verbraucher steigt, gleichbleibt oder sogar gesenkt werden kann.

Die besondere Rolle der Versorger

Versorger wie Stadtwerke profitieren von ihrer Branchenerfahrung. Sie haben die Möglichkeit, langfristig auf Basis eines großen und festen Kundenstamms im großen Stil planen und ordern zu können. Das gibt beiden Sicherheit, Versorgern wie Verbrauchern. Ihre erfahrenen Einkäufer beobachten Entwicklungen an der Börse täglich und sind somit verlässlich in der Lage, Trends präzise zu prognostizieren.

Kunden, die sich bei den Stadtwerken beispielsweise für einen Tarif mit Preisgarantie entschieden haben, für zwölf oder 24 Monate, haben für diese Zeitspanne garantiert nichts mit dieser Krise zu tun. In puncto Versorgungssicherheit waren die Stadtwerke in der Vergangenheit so erfolgreich, dass Kunden das Thema bereits als selbstverständlich wahrnehmen. Aber dahinter stecken neben Engagement für die Region ein hoher Aufwand und viel Know-how, die sich in der Summe nicht nur in schwierigen Zeiten bezahlt machen.

Guter Rat - mit Schwung gestärkt aus der Krise

Der wahre Wert von Service und umfassender Beratung vor Ort, wie sie für Stadtwerke typisch sind, erschließt sich Verbrauchern oftmals erst auf den zweiten Blick. Besonders auch, wenn solche Dienstleistungen fehlen und in Krisen schmerzlich vermisst werden. Zuvor, das geht nicht selten mit einer Preiserhöhung des Grundversorgers einher, nutzen Verbraucher nur zu oft die verlockenden Angebote der Vergleichsportale mit ihren neongelben Preisschildern. Doch auch sie können letzten Endes die Gesetze des Marktes nicht außer Kraft setzen.

Dem setzen die Stadtwerke ihre Beratungsleistung entgegen. Und ihr Rat an die Verbraucher lautet hier, die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ganzheitlich und langfristig in alle künftigen Überlegungen und Entscheidungen einfließen zu lassen. Im Detail dabei gut von ihrem Versorger vor Ort beraten kann dann im Grunde nichts mehr schiefgehen.