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Zeitreise: Die Gasversorgung ab 1960

Trotz erheblicher Investitionen in den 60er Jahren hielt sich das Interesse der Dillinger Bevölkerung an einem stärkeren Bezug von Gas zunächst noch in Grenzen. Auch die Umstellung von Stadtgas (Kokereigas) auf das umweltfreundliche Erdgas im Frühjahr 1972 änderte daran kaum etwas.

Es war die Ölkrise, die in den Jahren 1972/74 die Nachfrage nach Gas auf einmal erheblich verstärkte. Der plötzliche Zuwachs an Gasheizungsabnehmern war so groß, dass die Saar-Ferngas in erhebliche Versorgungsschwierigkeiten geriet. In dieser Phase untersagte die Saar-Ferngas den Stadtwerken, Aufträge für Gasheizungen zu genehmigen. Aufträge für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden jedoch von Seiten der Stadtwerke nicht abgelehnt.

Als in der zweiten Jahreshälfte 1974 von der Saar-Ferngas die Einschränkungen der Gaslieferungen aufgehoben wurden und der Markt wieder in der Lage war, den Ölbedarf zu decken, hielt die Nachfrage nach Gas für Heizungszwecke dennoch weiter an. Es war sichtlich die Angst vor einer weiteren Ölkrise, die viele Kunden zu diesem Schritt bewogen hatte.

Für die Stadtwerke bedeutete dies Entwicklung, dass die Ende der 60er Jahre in das Gasversorgungsnetz investierten Kosten sich mehr als zu amortisieren begannen. Einmal war man durch die damaligen zukunftsfreudigen Investitionen technisch in der Lage, der enormen Nachfrage Rechnung zu tragen; ferner war die Gasversorgung unter diesen Voraussetzungen für die Stadtwerke ein rentables Geschäft geworden.

Schließlich befand man sich in der glücklichen Lage, über eine Gasversorgungsanlage zu verfügen, die die Versorgung über Jahre hinaus sichern würde und man wusste um die riesigen Erdgasressourcen, die weltweit vorhanden waren. Es liegt auf der Hand, dass dies Argumente waren, mit denen sich effektiv Werbung betreiben lies. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Gasabgabe von 1972 bis 1975 von etwa 3,2 Mio. B m³ auf etwa 4,9 Mio. B m³, also um über 50 % anstieg.

Im Jahre 1977 folgte die Umstellung von Erdgas L auf Erdgas H, dessen Brennwert etwa um 15 % über dem des Erdgas L liegt. Die Gasgeräte mussten zwar dieser neuen Erdgasqualität eigens angepasst werden, jedoch war dadurch eine noch effektivere Nutzung der Energie Erdgas möglich geworden.

Der seit der Ölkrise 1973/74 anhaltende Trend in der Gasversorgung – von 48,3 Mio. kWh im Jahre 1971 hatte sich die Gasabgabe auf 151,5 Mio. kWh in 1991 erhöht – veranlasste die Stadtwerke dazu, auch in den Stadtteilen Pachten und Diefflen den kontinuierlichen Ausbau des Gasnetzes voranzutreiben.

Schritt für Schritt wurden in den 80er Jahren hier Investitionen vollzogen, an deren Ende eine flächendeckende Gasversorgung der beiden Stadtteile stand. 1990 wurde den zwei bestehenden Hochdruckstationen (Schlammweiher und Pachtener Heide) eine weitere in Diefflen zugefügt, wodurch langfristig die Versorgungssicherheit, auch für eventuelle Großkunden, gesichert werden konnte.

Hält man sich vor Augen, dass sich die Gasabgabe in Dillingen von 1973 bis 1993 fast vervierfacht hat, so gilt es zu hinterfragen, welche Gründe die Verbraucher letztendlich zur verstärkten Gasabnahme bewegt hatten:

1. Erdgas ermöglicht eine rationelle Energienutzung

Im Vergleich zu anderen Energieträgern hat Erdgas besondere Vorteile: Es wird als einzige Primärenergie im Verbrennungszustand, nämlich gasförmig, gefördert, verteilt und verbraucht. Da Erdgas praktisch ohne Transport und Umwandlungsverluste zum Verbraucher gelangt, ist seine Verwendung besonders rationell und wirtschaftlich. Rationelle Energieverwendung trägt durch bessere Nutzung der Energieträger sowohl zur Sicherung der Energieversorgung als auch zur Entlastung der Umwelt bei. Durch einen hohen feuerungstechnischen Wirkungsgrad des Erdgases wird eine optimale Energieausnutzung erzielt.

2. Erdgas, ein Beitrag zum Umweltschutz

Die Forderungen nach Schutz und Schonung unserer Umwelt werden immer dringlicher. Der Einsatz von Erdgas ist ein positiver Beitrag zum Umweltschutz. Erdgas bietet wegen seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften beste Voraussetzungen für eine umweltschonende Verbrennung. Schadstoffbildende Bestandteile wie z. B. Schwefel, Fluor und Chlor oder deren Verbindungen sind im Erdgas praktisch nicht enthalten. Die Abgase von Erdgasfeuerungen sind daher nahezu frei von Schwefeldioxid und Staub. Ferner kommt dem Erdgas eine ökologische Bedeutung zu, weil es unterirdisch und unabhängig von umweltbelastenden Verkehrsmitteln transportiert wird, d. h der unterirdische Erdgas-Transport ist nicht nur die sicherste, sondern auch die sauberste Lösung.

3. Erdgas, eine zukunftssichere Energie

Die Erdgasmengen, die in Jahrmillionen entstanden sind und von der Natur gelagert wurden, sind riesig: Die bisher entdeckten Vorräte reichen bis weit ins nächste Jahrtausend. Hinzu kommt, dass immer wieder neue Lagerstätten gefunden und erschlossen werden.

(Quelle: Chronik der Stadtwerke Dillingen/Saar GmbH, 1993)