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Der Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte

Mit intelligenter Beratung das „Armutsrisiko Energiekosten“ aktiv bekämpfen

Die Entwicklung der Energiepreise in Deutschland zeichnet aufgrund des Krieges in der Ukraine eine beunruhigende Kurve. Sie droht vor allem Einkommensschwache über die Maßen zu belasten. Aktuell stehen Hunderttausende Haushalte ökonomisch auf der Kippe und werden über kurz oder lang nicht mehr umhinkommen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. In dieser prekären Situation ist der Stromspar-Check (SSC) eine echte, gleichermaßen nachhaltige und praktikable wie soziale Unterstützung für Menschen am Rande der Gesellschaft. Denn die bundesweite Initiative gibt ihnen die Chance, eine Zuspitzung ihrer ohnehin angespannten finanziellen Situation aufgrund sich anbahnender Mondpreise für Energie mit intelligenten, vergleichsweise einfachen Mitteln aktiv abzuwenden.

Die Energiepreise hierzulande sind nicht erst seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hoch. Doch seit Kriegsbeginn am 24. Februar dieses Jahres haben die Kosten für Strom und Gas, Heizöl, Benzin und Diesel noch einmal ordentlichen zugelegt. Einen verlässlichen Hinweis darauf, wie ernst die Lage rund um den anhaltenden Trend der steigenden Energiekosten in Deutschland ist, liefert das unlängst vorgestellte dritte und mit 65 Milliarden Euro bislang größte Entlastungspaket der Ampelkoalition. "Wir haben eine ernste Zeit, die uns noch viel abverlangen wird, was diesen Winter und das nächste Jahr betrifft", räumt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein. Vor dieser Kulisse, angesichts der hohen Inflation und steigender Energiepreise, habe seine Regierung allerdings das Versprechen abgegeben, dass niemand allein in die Zukunft gehen muss.

Doch selbst wenn die nackte Summe astronomisch anmuten mag, wird das Paket allein bei Weitem nicht dazu beitragen können, dass ganz Deutschland fortan völlig sorgenfrei in die nahe Zukunft geht. Vielmehr wächst der Bedarf an effizienter und kompetenter Dienstleistung in puncto Energie-Beratung und -Einsparhilfen generell in der heutigen Zeit unvermindert an. Bei einkommensschwachen Haushalten, die die SSC-Initiative kostenfrei nutzen können und auch sollten, kommt im Unterschied dazu lediglich eine weit größere existenzielle Komponente hinzu.

Ziele des Stromspar-Checks

Aus diesem Grund, verrät Projektleiterin Ina Kunz von der Arge Solar, um diejenigen bestmöglich zu unterstützen, die Monat für Monat sehr wenig Geld zur Verfügung haben, ist der Stromspar-Check aktuell bestrebt, viel mehr Zeit und Kapazität darauf zu verwenden, den Menschen vor Ort operativ zu helfen. Haushalte zu checken, zu analysieren, individuell zu beraten und jetzt möglichst vielen Leuten noch vor der Heizperiode unter die Arme zu greifen und ihnen praktische Tipps zu geben, wie sie sich vernünftig auf den Winter vorbereiten können. Wertvolle Ressourcen, Zeit und Kapazitäten, die in der Vergangenheit oft in Akquise geflossen und somit schlicht aufgrund mangelnder Bekanntheit des Projekts oder gar fehlender Überzeugung der Betroffenen selbst quasi verpufft sind. Dabei verfügt der SSC als eine Nachwehe der Pandemie in ihrer „heißen Phase“, die sämtliche Aktivitäten zeitweise auf null reduzierte, derzeit noch über ausreichend freie Beratungskapazitäten, die nach Einschätzung der Arge Solar eigentlich momentan auf einen immensen Bedarf innerhalb der Bevölkerung treffen müssten.

Was genau ist der SSC?

Der Stromspar-Check ist ein auf Bundesebene durch die NKI (Nationale Klimaschutzinitiative) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördertes Verbundprojekt. Die Projektsteuerung liegt beim Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) in Zusammenarbeit mit 13 seiner regionalen, über ganz Deutschland verteilten Energieagenturen. Eine davon ist die Arge Solar, die als Koordinierungsstelle im Saarland gemeinsam mit den Beschäftigungsträgern Caritasverband Saar-Hochwald in Saarlouis und Diakonisches Werk an der Saar in Neunkirchen operiert.

Unter dieser Struktur kann der SSC seit mehr als zehn Jahren einkommensschwache Haushalte zur Senkung ihrer Energiekosten kostenfrei beraten. Die Beratung an sich wird von ehemals langzeitarbeitslosen Menschen geleistet, die zu qualifizierten Stromsparhelferinnen und -helfern geschult wurden. Dieser Umstand stellt für deutschlandweit bereits über 5.000 Personen eine sinnvolle und attraktive Tätigkeit sowie einen Ausweg aus „Hartz 4“ bzw. künftig dem „Bürgergeld“ dar und bietet ihnen nicht zuletzt eine realistische Aussicht auf den „ersten Arbeitsmarkt“.

Der Klassiker – ein altes Kühlgerät

Über reine Beratung hinaus stellt die Initiative ihren Kunden auch kostenlose Soforthilfen wie LED-Leuchtmittel, Steckerleisten, wassersparende Duschköpfe und Perlatoren zur Verfügung und baut diese im Sinne der Klimaziele der Bundesregierung ebenso kostenlos ein. Der größte Trumpf des SSC jedoch ist ein „altes Kühlgerät“ – das elektrische Gerät, das den meisten Strom verbraucht. Das heißt, wenn ein Kunde einen mehr als zehn Jahre alten Kühlschrank besitzt und bereit ist, sich ein energieeffizientes Neugerät zuzulegen, kann er einen Zuschuss in Höhe von bis zu 200 Euro bekommen. Er erhält einen entsprechenden Gutschein und muss lediglich in Vorleistung treten.

SSC im Saarland

Allein im Saarland wurden auf diese Art bereits über 4.000 Haushalte gecheckt und versorgt. Die Beratungsleistung erstreckt sich über die klassischen physischen Hausbesuche hinaus auf mehrsprachige Flyer und Broschüren sowie aufgrund der Pandemie mittlerweile auch verstärkt auf den Online-Bereich. Flankierend finden regelmäßig Vorträge statt, um einerseits das soziale Projekt bekannter zu machen, aber auch um die Allgemeinheit zu sensibilisieren und ihr konkretes, praxisnahes Know-how in Sachen Energieeinsparungen an die Hand zu geben. Vermittelt werden effiziente Tipps und günstige Verhaltensweisen für die Praxis, wie sofort und ohne großen Aufwand Energie eingespart werden kann.

Konkret geht es dabei beispielsweise um die Nutzung von warmem Wasser, die je nach Erzeugungsart sehr teuer werden kann. Hier können allein durch Verwendung von wassersparenden Duschköpfen und Perlatoren rund 50 % an Kosten eingespart werden. Auch was den richtigen Gebrauch von Kühlschränken betrifft, haben die Beraterinnen und Berater spannende Tipps für ihre Kunden parat. So weisen sie etwa darauf hin, dass ein leerer Kühlschrank, oftmals auch viel zu kalt eingestellt, eine größere Energieverschwendung mit sich bringt als ein voller. Ein gut gefüllter Kühlschrank – zur Not tun es auch gefüllte Wasserflaschen – speichert kühle Temperaturen deutlich besser als ein leerer und verhindert somit effektiv, dass die Kühlung nach jedem Öffnen der Tür anspringen muss. Schließlich sollte der Standort eines Kühlschranks unbedingt fernab jeglicher Sonnenstrahlen gewählt werden, die die Kühlleistung sonst unnötig enorm belasten.

SSC-Beratung zum Wohle aller

Die Voraussetzungen, um Leistungen des Stromspar-Checks in Anspruch nehmen zu können, sind klar definiert: Der Kunde muss einen Transfer haben, das heißt, Arbeitslosengeld II, Grundsicherung, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen. Ferner gehören Rentnerinnen und Rentner mit einer kleinen Rente zur Zielgruppe des SSC. Die harte Grenze hier liegt bei einem Einkommen unterhalb des Pfändungsfreibetrags. Um künftig leichter und besser mit diesen Haushalten in Kontakt treten zu können – vieles läuft nach wie vor über eine funktionierende Mund-zu-Mund-Propaganda, über Aktionen wie Info-Stände in Siedlungen –, arbeitet die Initiative verstärkt mit „Türöffnern“ zusammen. Das sind Beschäftigungsträger, Jobcenter, Städte und Gemeinden, Wohnbaugesellschaften sowie Vereine, Beratungsstellen und Stadtwerkepartner bzw. Energieversorger.

Besonders von den EVU wünscht sich die Initiative wegen ihrer charakteristischen Nähe zum Kunden mehr aktive Unterstützung in Form einer regeren und vor allem früheren Kommunikation und Zusammenarbeit in der Sache. Stadtwerke, die seit jeher für die ausgezeichnete Beratung ihrer Kunden sowie Verbundenheit zu ihrer Region stehen, sollten ihre Kunden im Fall der Fälle frühzeitig über die Möglichkeiten eines SSC informieren. Denn eine erfolgreiche Arbeit des Stromspar-Checks hat insofern direkte positive Effekte auf die Stadtwerkepartner, als diese Kunden in ihrer Region etwa vor potenziellen Versorgungsunterbrechungen wegen Nichtzahlung bestmöglich bewahren kann. Am besten noch bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Laut EnWG §41b sind Haushaltskunden, die u. U. bereits in das Forderungsmanagement fallen, sowieso von Gesetzes wegen vier Wochen vor einer solchen geplanten „Sperre“ über geeignete Möglichkeiten zu informieren, wie diese abgewendet werden kann, ohne Mehrkosten zu verursachen. Im Grunde die originäre Berufung und zentrale Dienstleistung des Stromspar-Checks. Den einkommensschwachen Haushalten, die den größten Bedarf haben, andererseits jedoch teilweise aus den verschiedensten Gründen ganz weit weg von Thema sind, zu helfen, Energie zu sparen und damit ihr eigenes schlankes Budget zu entlasten.

Der Stromspar-Check bewegt was

Durch ihr spezielles Wirken, das Verschenken von LEDs und Steckerleisten in Kombination mit einer alltagstauglichen Beratung auf Augenhöhe, erreichen die Stromsparhelferinnen und -helfer auch eine gewisse Bewusstseinsänderung innerhalb der Zielgruppe. Ganz einfache Verhaltensänderungen über ein Umdenken ohne großartigen Verzichtscharakter gemeinsam mit den Soforthilfen ermöglichen den Haushalten (bundesweit schon über 400.000) Energieeinsparungen von circa 15 % oder durchschnittlich 250 Euro pro Jahr (Stand: Juni 2022). Erzielt allein über Einsparungen in den Bereichen Strom und (Warm-)Wasser. Hinzu kommen eine gezielte Wärmeberatung zu Themen wie optimalem Lüftungsverhalten oder angemessenen Raumtemperaturen sowie eine Unterstützung in Form von praktischen Soforthilfen, z. B. Thermometern, Thermostatklipps oder Türstoppern gegen Zugluft.

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Wenden Sie sich bei konkreten Fragen gern direkt an:

Stromspar-Check im Saarland

Tel.: (0681) 99884-880

Anmeldung auch per E-Mail: info@stromsparcheck-saar.de

Weitere Infos zum Projekt sowie zahlreiche Tipps zum Energiesparen und Broschüren (auch mehrsprachig) unter:

www.stromspar-check.de oder

www.stromsparcheck-saar.de

Stadtwerke Dillingen/Saar GmbH
Tel.: (06831) 9747-112
www.swd-saar.de