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Jürgen Barke: „Regionale Energieversorger im Saarland machen einen starken Job“

Energiesparen - saarländische Stadtwerke forcieren Hilfsangebote in der Krise

Die Lage rund um die Gasversorgung in Deutschland ist ernst. Wie sehr, lässt sich aktuell an der stattlichen Summe des Ende September dieses Jahres verabschiedeten Gaspreisdeckels der Bundesregierung unmissverständlich ablesen. Zur Finanzierung eines Rettungsschirms für die kommenden beiden Jahre initiiert die Ampelkoalition mit avisierten Investitionen in Höhe von 200 Mrd. Euro eine signifikante Entlastung von Privathaushalten und Gewerbetreibenden. Derzeit jedoch stehen weder ein Zeitplan noch einzelne Details der Maßnahme fest. Und so ist die Gaspreiskrise zu Beginn der Heizperiode immer noch real, die Gemengelage unübersichtlich und allenthalben äußerst angespannt. Gerade jetzt unterstreichen die saarländischen Energieversorger, die Stadtwerke-Partner, die durch die Krise selbst zunehmend in arge Bedrängnis geraten, mit Nachdruck das, was sie seit mehr als 100 Jahren im Stillen tun. Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende in ihrer Region mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Kompetent, zuverlässig und partnerschaftlich, fair und immer auf Augenhöhe.

Angesichts exorbitant gestiegener Strom- und Gaspreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine häufen sich die Anrufe besorgter, ratloser, teils verzweifelter Menschen in den Kunden-Centern der Energieversorger dramatisch. Menschen, die einfach nicht mehr wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen und ihre monatlichen Abschläge noch bezahlen sollen. Letztere haben sich nicht selten verfünffacht.

Die Szenen, die sich in den zum Teil sehr emotional geführten Gesprächen abspielen, sind selbst für die professionell geschulten Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter der Stadtwerke als Schnittstellen zum Kunden psychisch extrem belastend. Die Bandbreite erstreckt sich von Existenzängsten über Verzweiflung bis hin zu Aggression und Wut seitens der Kunden, die vereinzelt leider auch in Form von Beschimpfungen oder gar physischen Bedrohungen einzelner Angestellter zum Ausdruck kommen. Doch auch die Stadtwerke geraten wegen der Entwicklung der Gaspreise zunehmend in eine Notlage. Und das in zweifacher Hinsicht.

Ja, jene stark gestiegenen Strom- und Gas-Rechnungen, die derzeit noch so vielen ihrer Privat- und Gewerbekunden tiefe Sorgenfalten auf die Stirn treiben, werden von den Stadtwerken verschickt. Aber nein, dass diese dadurch automatisch zu den großen Krisen-Gewinnern gehören, kann bei einer etwas differenzierteren Betrachtung niemand ernsthaft behaupten. Selbst größere Stadtwerke, die in der Lage waren, Rücklagen in Millionenhöhe zu bilden, sind aktuell gezwungen, das Gas teilweise für das Zwanzigfache dessen einzukaufen, was sie noch vor einem Jahr bezahlt haben. Ohne staatliche Hilfen droht diese Situation über kurz oder lang, nahezu jedes Stadtwerk, nahezu jeden regionalen Energieversorger an seine Grenzen bzw. in eine gehörige wirtschaftliche Schieflage zu bringen. Zumal die regionalen Energieversorger vor Kurzem auch noch viele Neukunden in die Grundversorgung aufnehmen mussten, die zuvor von den sogenannten Energie-Discountern nach deren Insolvenz kurzerhand auf die Straße gesetzt wurden.

Die regionalen Energieversorger im Saarland, die Stadtwerke-Partner sind allein schon aufgrund ihrer Infrastruktur, ihrer Netze seit über einem Jahrhundert untrennbar und tief mit ihrer Region verwurzelt und daher eng mit der saarländischen Bevölkerung, ihren Kundinnen und Kunden verbunden. Ihr spezielles Verhältnis war neben einer permanenten Verfügbarkeit vor Ort immer schon von Fachkompetenz, Verlässlichkeit und großem Vertrauen geprägt. Werte, die sich allmählich durch ihren besonderen Auftrag in der Daseinsvorsorge nachhaltig herausgebildet haben. Und daran ändert auch die aktuelle Krise nichts. Was sich ändert, ist lediglich der Rahmen, innerhalb dessen die Stadtwerke-Partner im Saarland als Ansprechpartner Nummer eins bestrebt sind, die Bevölkerung mit allen Mitteln zu unterstützen und nach Kräften sicher durch die Krise zu führen.

Doch daraus erwächst zunächst jene doppelte Krise der Energieversorger im Saarland. Sie müssen einerseits ihrer traditionellen Verantwortung gegenüber den Menschen in ihrer Region ohne Wenn und Aber gerecht werden und auf der anderen Seite darauf achten, nicht selbst in eine existenzbedrohende wirtschaftliche Schieflage zu geraten. Eine Insolvenz im schlimmsten Fall hätte indirekt verheerende Folgen für die Bevölkerung und das Gewerbe in der Region, denen die Stadtwerke verpflichtet sind. Und nach Lage der Dinge liegt ein Schlüssel zu diesem Dilemma natürlich in Forderungen nach zügigen staatlichen Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen, die in der Vergangenheit immer lauter wurden und nun zumindest angekündigt und in Aussicht gestellt sind.

Bis zur Klärung der Details des bundesweiten Gaspreisdeckels legen die saarländischen Energieversorger nicht etwa die Hände in den Schoß. Die Stadtwerke-Partner unterstützen auf breiter Front beim Energiesparen, forcieren ihr umfassendes bereits vorhandenes Angebot an Hilfsmaßnahmen, an Energie-Beratung und Unterstützung der Bevölkerung kontinuierlich. Und bei all ihren Anstrengungen erfahren sie angesichts der großen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft volle Rückendeckung von höchster Stelle.

„Die regionalen Energieversorger im Saarland, die großen wie kleinen saarländischen Stadtwerksbetriebe machen momentan einen starken Job – auch unter extrem erschwerten Rahmenbedingungen, die sich in dieser Form noch vor einem Jahr wohl niemand so recht hätte vorstellen können“, so Jürgen Barke (SPD), Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes. „Durch die infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine stark gestiegenen Strom- und Gaspreise sehen wir uns alle gemeinsam mit der Aufgabe konfrontiert, die Energiewende noch schneller als geplant voranzutreiben“, betont der Minister. „Und bis dieses mittel- und langfristige Ziel erreicht ist, werden wir kurzfristig gemeinsam mit den Stadtwerke-Partnern vor Ort dafür Sorge tragen, dass niemand alleingelassen, dass niemand in der Krise abgehängt wird.“ In diesem Zusammenhang verweist Barke auf die Aktionswoche „Das Saarland voller Energie“ (www.land-voller-energie.saarland), die gemeinsame Informations- und Beratungskampagne (7. - 16. Oktober 2022), die bereits zum siebten Mal, aktuell mit dem Schwerpunkt Energiesparen, stattfindet.

Und bei der „Landeskampagne Energieberatung Saar“ handelt es sich um den saarländischen Anteil daran, dass die Energiewende in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte wird. Die gemeinsame Informations- und Beratungskampagne des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie sowie saarländischer Energieversorger und der Verbraucherzentrale des Saarlandes unterstützt die energetische Gebäudesanierung, betriebliche Energieeffizienz und den kommunalen Klimaschutz in der gelebten Praxis mit fachlicher Kompetenz. Auf dem Weg zu einer bezahlbaren, sicheren und umweltverträglichen Energieproduktion richtet die Landeskampagne ihren Appell an Kommunen, Unternehmen und Hauseigentümer, Energie intelligent und klimaschonend zu nutzen. Gleichzeitig unterstützt sie diese durch kompetente Ansprechpartner und neutrale Informationen, individuelle Beratung und interessante Aktionen zum Mitmachen. Sie versorgt die Bevölkerung im Saarland rundum mit wichtigen und relevanten Informationen, die in der Krise schnell praktisch umsetzbar und einfach hilfreich sind.

„Die saarländischen Stadtwerke-Partner versuchen seit jeher alles in ihrer Macht Stehende, um ihrer Verantwortung entsprechend beispielsweise Strom- respektive Gassperren ihrer Kunden zu vermeiden“, weiß auch Jörg Aumann, Präsident des Saarländischen Städte- und Gemeindetages (SSGT) sehr zu schätzen. „Dazu zählen Präventionsmaßnahmen wie ein frühes Ansprechen betroffener Kunden bereits bei geringen Fehlbeträgen und das Angebot von Ratenzahlung oder ähnlicher Dinge bei Zahlungsschwierigkeiten ernsterer Natur. Nichtsdestotrotz kann das allein nicht auf Dauer gutgehen“, merkt der Neunkircher Oberbürgermeister kritisch an. „Mit Blick auf die galoppierenden Energiepreise kommen bereits im Winter Probleme auf die Stadtwerke zu, sodass es ohne weitere Garantien des Landes und des Bundes nicht gehen wird.“

Unterm Strich sehen sich die saarländischen Energieversorger seit geraumer Zeit sehr gut in Sachen Energiewende generell aufgestellt. Das kommt ihnen jetzt in der Krise zugute. Durch ihre originäre Nähe, ihr besonders enges und über große Zeiträume gewachsenes vertrauensvolles Verhältnis zum Kunden können sie gemeinsam mit der Bevölkerung in ihrer Region gerade auch in Krisenzeiten vieles erreichen und Großes bewegen. So existieren bereits zahlreiche erfolgreiche Gemeinschaftsmaßnahmen mit Politik und Energiebetrieben, Initiativen und Kampagnen, die lediglich durch den Krieg in der Ukraine plötzlich eine ebenso unerwartete wie unfreiwillige neue Aktualität und Brisanz erlangt haben. Das große Engagement der regionalen Energieversorger hat in Verbindung mit einer raschen, beherzten Unterstützung des Bundes und der Länder großes Potenzial, dass der einzige Lichtblick für die aktuelle Heizperiode nicht ausschließlich in der Hoffnung auf einen kurzen, möglichst milden Winter liegen muss.