Wir sind gerne für Sie da

Telefon 06831 9747-112

Kundenservice
Montag bis Donnerstag: 
8.00-12.30 und 13.30-16.30 Uhr
Freitag: 
8.00-12.30 Uhr

Kasse
Montag bis Donnerstag: 
9.00-12.30 und 13.30-15.00 Uhr
Freitag: 
8.00-12.00 Uhr

Regionalversorger und Stadtwerke - die heimlichen Herren der Wertschöpfung

Von der Öffentlichkeit werden Regionalversorger und Stadtwerke oft als nüchtern und unspektakulär, beinahe schon unscheinbar wahrgenommen. Wenn überhaupt. Irgendwie waren sie immer schon da, machen durchaus verlässlich Strom und sorgen dafür, dass es im Winter in den Häusern warm ist. Zu Unrecht auf ihre technische Seite und die Stromrechnung reduziert wird ihnen ihr zuweilen eher provinzielles Image nicht in Ansätzen gerecht. Für ihre Region, Stichwort Wertschöpfung, spielen sie fast im Verborgenen eine essenzielle Rolle. Zudem wurde schon zu Beginn der Corona-Krise eines deutlich: Energieversorger sind systemrelevant.

Status quo - „der Strom kommt aus der Steckdose“

Genaugenommen können die Unternehmen überspitzt ausgedrückt nur einen schlechten Job machen. Erledigen sie ihr „Brot und Butter“-Geschäft gut, ist der Strom da, die Wohnung geheizt und kühles Wasser fließt in exzellenter Trinkqualität aus allen Hähnen. Niemand muss sich einschränken. Alles läuft. Daran sind die Menschen wie selbstverständlich gewöhnt – „der Strom kommt aus der Steckdose.“

Wobei allein schon diese subjektive Selbstverständlichkeit die hervorragende, unprätentiöse Arbeit belegt. Sie müsste jetzt nur noch von der breiten Öffentlichkeit mehr beachtet werden. Aber in der Regel sehen die wenigsten die Leistung dahinter. Es sei denn, es passiert etwas Unvorhergesehenes und der Strom fällt aus. Dann plötzlich rücken auch sie wieder in den Fokus. Ob sie wollen oder nicht. Dabei sind die Versorger so viel mehr als Strom und Gas, Wasser und Wärme.

Verantwortung für die Region

Regional übernehmen Stadtwerke in vielerlei Hinsicht Verantwortung und leisten hier Tag für Tag wertvolle Unterstützung. Permanent, in guten wie aktuell in turbulenten Zeiten, sozial, zuverlässig und nah. Dafür stehen sie regional vor Ort bereitwillig mit kompetenten Ansprechpartnern für persönliche Treffen und Beratungsgespräche zur Verfügung. Derzeit sind die Stadtwerke, die Versorger vor Ort auch die ersten Kontaktpersonen, wenn es um wichtige Fragen der Energiewende geht. Sie behandeln Themen wie Energiedienstleistungen, Energieberatung oder Contracting-Modelle – alles unter einem Dach – kompetent und ganzheitlich.

Aber weshalb tun sie das alles eigentlich, wo es ihnen doch augenscheinlich niemand so recht danken will? Welches Unternehmen kann sich eine derart hehre Philosophie gerade heute – nichts scheint mehr sicher, alles ändert sich so rasend schnell – überhaupt noch leisten? Der Grund hierfür liegt wohl in ihrem Selbstverständnis, in ihrer DNA. Sie tun es aus einer über lange Jahre hinweg gereiften Überzeugung. Und das ist gut so. Denn in Wahrheit bleibt ihnen gar nichts anderes übrig. Auf lange Sicht können sich Stadtwerke insofern eben keine großartig andere Philosophie leisten, als sie extrem eng und fest in ihrer Region verwurzelt sind. Sie sind wahrscheinlich auch in 100 Jahren noch da. Ein Stromnetz, das die Verteilnetzbetreiber aufwendig unterhalten und warten, lässt sich nicht mal eben schnell abbauen und umziehen.

Stadtwerke sichern Tausende Arbeitsplätze in der Region

Durch das Tätigkeitsspektrum der Stadtwerke rund um die Daseinsvorsorge, sprich die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen im Rahmen der Grundversorgung, wird Wertschöpfung generiert. Das bedeutet verständlich ausgedrückt, dass begünstigt durch eine gute, funktionierende Infrastruktur die Konjunktur angekurbelt wird. Aufträge werden in der Region vergeben, die ihrerseits Arbeitsplätze sichern und zudem neue schaffen. Ein optimales Umfeld begünstig immer auch die Ansiedelung neuer Unternehmen mit all ihren positiven Seiteneffekten. Investitionen in die Region sind immer auch ein wichtiger Bestanteil für das Fortbestehen der Region selbst.

Vor Ort sind die Netzgesellschaften aktiv, die in die Region investieren. Die Verteilnetzbetreiber sind es, die gerade jetzt das Energiesystem umstellen, um ihre Netze fit für die Zukunft zu machen. Als weitere Sektoren hinzu kommen der Investitionsträger Wasser, ein weiteres ganz großes Thema in puncto Versorgungssicherheit, und Wärme, z. B. Fernwärme. Angesichts all dieser Missionen vergeben sie lokal Aufträge und zahlen Löhne. Die Menschen konsumieren, investieren wieder lokal und sichern damit wiederum Arbeitsplätze, die ebenfalls wieder Ausgaben bedingen. Der Kreis schließt sich also. Investitionen, Ausgaben und die Gewinne bleiben in der Region und kommen ihr zugute.

Das Verteilnetz – Motor der Wertschöpfung

Bei dieser Betrachtung gilt das Verteilnetz der Energieversorger als wesentlicher Investitionstreiber, quasi als Motor der Wertschöpfung. Ein Netzbetreiber muss sein Netz instand halten, unterhält Notdienste, verlegt neue Kabel und installiert z. B. Ladesäulen für Elektromobilität. Aktuell setzen Netzbetreiber im Rahmen einer grünen Energieerzeugung und Nachhaltigkeit nicht weniger als die Energiewende vor Ort um. Auch dabei geht es natürlich um die Vergabe regionaler Aufträge von enormen Dimensionen, die alle zu großen Teilen in der Region verbleiben.

In Zahlen

Nach einer aktuellen Studie vom ISP Eduard Pestel Institut für Systemforschung aus Hannover beträgt die regionale Wertschöpfung der VSE‐Gruppe im Geschäftsjahr 2018 rund 261 Millionen. Der wirtschaftliche Gesamtimpuls der VSE‐Gruppe – die Summe aus Güter‐ und Dienstleistungsbezug, Investitionen und Wertschöpfung – in Deutschland beläuft sich auf 1,25 Milliarden Euro. Daraus entsteht eine gesamte Wertschöpfung inklusive indirekter und induzierter Wirtschaftseffekte von 504 Millionen Euro für das Saarland. Von jedem Euro, den die VSE‐Gruppe ausgegeben hat, verbleiben in 2018 – unter Ausschluss der Energieausgaben – 67 Cent im Saarland. Von den Ausgaben der VSE‐Gruppe profitiert vor allem die heimische Wirtschaft. So vergab die VSE‐Gruppe im vergangenen Jahr – ohne Berücksichtigung des Energie‐ und Wasserbezugs – über 50 Prozent aller Aufträge und fast 90 Prozent ihrer Bauarbeiten an saarländische Unternehmen. Was die Beschäftigungseffekte angeht, stehen im selben Bilanzjahr insgesamt 4.291 Arbeitsplätze zu Buche. Zusammengesetzt aus 860 direkt Beschäftigten der VSE-Gruppe, weiteren indirekt sowie induziert Beschäftigten. So entstehen mit jedem direkt Beschäftigten der VSE vier weitere.

Stadtwerke fördern und unterstützen

Über ihre große wirtschaftliche Bedeutung hinaus engagieren sich Stadtwerke in vielen verschiedenen Bereichen und unterstützen ihre Region somit auf eine Art, die sehr bedeutend, aber nicht direkt monetär festzumachen ist. Sie fördern soziale Projekte und kulturelle Veranstaltungen. Beispiele sind neben Cafés und Restaurants der Region Schulen, Sportvereine und Kindergärten sowie städtische Einrichtungen wie Schwimmbäder, die gemeinhin weniger Gewinne machen, aber für die Bevölkerung und die Gemeinschaft umso wichtiger sind. Ein schönes Beispiel der Stadtwerke Dillingen etwa ist der „Baby-Willkommensgruß“. Ein Service, bei dem Stromkunden im ersten Lebensjahr ihres neugeborenen Babys einen Gutschein in Höhe von 25 Euro erhalten.

Ausbildung - neue Attraktivität auf den zweiten Blick

Sie bilden natürlich auch aus. Dabei hatte eine Lehre bei den Stadtwerken über lange Jahre hinweg den soliden Charme eines Bausparvertrags. Aber auch diese Zeiten sind längst vorbei. Still und leise hat sich die Branche innerhalb der letzten zehn, zwanzig Jahre im Zuge der Liberalisierung der Strommärkte und allen voran der Energiewende fernab der Scheinwerfer richtig gemausert. Stadtwerke bieten jungen Menschen neben generell hervorragenden Zukunftsperspektiven und Aufstiegschancen die spannende Möglichkeit, sich proaktiv in die Energiewende und Klimathematik einzubringen und für ihre Region Dinge zu bewegen. Dass diese neue Attraktivität auch bei Jugendlichen gesehen wird, müssten sie lediglich ihr überkommendes Image loswerden und endlich aus seinem Schatten hervortreten.