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Zeit für die Jahresablesung

Der Herbst neigt sich langsam dem Ende zu. Die Tage werden immer kürzer. Endlich ist es so weit. Die Zeit für die Jahresablesung ist angebrochen. Alle Jahre wieder. Strom und Gas, Wasser und Wärme. Plötzlich, wenn noch einmal Betriebsamkeit bei den Stadtwerken aufkommt, wird es den Bürgerinnen und Bürgern da draußen bewusst. Jetzt dauert es nicht mehr lange, und Weihnachten steht vor der Tür. Seit Hunderten von Jahren blicken die Menschen in dieser Zeit auf das alte Jahr zurück und schmieden Pläne für das neue. In gewisser Weise, auf ihre spezielle Art tun die Stadtwerke mit der Ablesung quasi nichts anderes.

Einmal im Jahr, das schreiben die geltenden Gesetze und Verordnungen vor, müssen die Stadtwerke ihren Kundinnen und Kunden eine Abrechnung erstellen. Grundlage hierfür sind die tatsächlichen Verbrauchswerte. Und die werden rückblickend durch Ablesen der aktuellen Zählerstände ermittelt. Früher gingen in dieser Mission Ableser von Haus zu Haus. Heute haben sich zu dieser aufwendigen Methode weitere, modernere hinzugesellt. Dabei richtet sich der Blick nicht etwa nur nach hinten. Denn mit der Jahresabrechnung wird immer auch das nächste Jahr im Voraus geplant. Das heißt, sie dient ihrerseits wiederum als aktuelle Basis, um die Höhe der Abschlagszahlungen für das Folgejahr festzulegen.

Nach wie vor ein erheblicher Aufwand

Die Jahresablesung ist für die Stadtwerke insofern jedes Mal mit großem Aufwand verbunden, als diese jede einzelne Liegenschaft in ihrem Einzugsgebiet miteinbeziehen müssen. Über Gewerbe- und Haushaltskunden hinaus fallen darunter auch interne Messungen wie die der Straßenbeleuchtung, deren Zähler in den Transformatorenstationen sitzen. Oder etwa Gasreglerstationen, die ausschließlich von autorisiertem Personal betreten werden dürfen. Jeder einzelne Zähler muss abgelesen werden. Exemplarisch für das Gebiet der Stadtwerke Dillingen geht es dabei um sage und schreibe 33.000 Zählwerke. Alle Kunden, die keine monatliche Rechnung erhalten, werden abgelesen. 33.000 Erfassungen in einem Zeitraum von circa 14 Tagen. Wir haben es also mit einem nahezu automatisierten Massenprozess zu tun, der trotzdem einen hohen manuellen Aufwand erfordert und deshalb kompetente Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter notwendig macht.

Normalerweise erfassen die Stadtwerke ab Mitte November die Zählerstände – Strom und Gas, Wasser, Heißwasser und Wärme – und rechnen diese auf Basis komplexer Parameter auf den 31.12. eines Jahres hoch. Die Ergebnisse, 33.000 an der Zahl, werden plausibilisiert und stehen dann zur Abrechnung zur Verfügung.

Kontakte vermeiden - die Pandemie hinterlässt Spuren

Um solche hohen, zeitlich begrenzten Belastungsspitzen zur Ablesung der Zählerstände aufzufangen, wurden in der Vergangenheit Zeitarbeitskräfte beschäftigt. Eine befristete Unterstützung, die sich etwa aus Studenten, Schülern und eben auch Rentnern zusammensetzte. Da jedoch vor allem letztere zu der besonders gefährdeten Personengruppe in der Pandemie zählen, haben viele, wie auch die Stadtwerke Dillingen, auf die sogenannte Kartenablesung umgestellt. Das heißt konkret, dass jeder Kunde per Post eine Karte erhält, die er ausgefüllt mit seinen aktuellen Zählerständen samt Ablesedatum zurückschicken soll.

Mit der ausdrücklichen Betonung auf zurückschicken, da diese Praxis dazu dient, Kontakte nach Kräften zu vermeiden. Daher ist es in diesem speziellen Fall eher kontraproduktiv, mit der ausgefüllten Karte in der Hand und vielleicht der ein oder anderen Frage persönlich in den Kundencentern zu erscheinen.

Viele Wege, Daten zu erheben

Bei der Erhebung der Ablesedaten binden die Stadtwerke mehr und mehr ihre Kunden ein. Neben der Kartenablesung stehen weitere Wege zur Verfügung, um an die Daten der einzelnen Messstellen zu gelangen. Mit dem Ableseanschreiben erhalten die Kunden einen QR-Code, der mit mobilen Endgeräten gescannt werden kann. Auf diese Art können Ablesedaten komfortabel eingegeben und an die Stadtwerke übermitteln werden. Als dritte Möglichkeit, Zählerstände zu übermitteln, kann die Homepage, z. B. die der Stadtwerke Dillingen (www.swd-saar.de), genutzt werden. Die Übermittlung der Daten erfolgt einfach per Knopfdruck. Trotz des Einsatzes modernster IT geht die Jahresablesung jedoch nie gänzlich ohne manuellen Aufwand vonstatten.

Vermeidbare Fehlerquellen und Irritationen

Nicht wenige Kunden geben Zählerstände immer noch gern per Telefon durch. Das ist einseitig betrachtet äußerst komfortabel. Die Mitarbeiter der Stadtwerke hingegen sind bestrebt, diesen Weg tunlichst zu vermeiden. Das Fehlerpotenzial – durch Zahlendreher oder akustische Hürden – beim „Übermitteln auf Zuruf“ ist einfach viel zu hoch, zumal der Prozess nicht nachvollziehbar dokumentiert ist. Daher ihr dringender Appell: „Bitte nutzen Sie die vorgegebenen bekannten Wege.“

Die drei Stufen der Plausibilität

Alle im Rahmen der Jahresablesung eingehenden Daten und Stände werden mehrstufig auf Plausibilität geprüft. Aus Sicherheitsgründen gliedert sich die Plausibilitätsprüfung in drei Stufen: über den Verbrauch, die Rechnungs- und schließlich über die Abschlagsbeträge. In einem Massenprozess ist das zunächst ein klassischer Fall für eine Software. Darin sind festgelegte gestufte Grenzwerte, z. B. Abweichungen zum Vorjahreswert oder tariftypische Verbräuche, hinterlegt.

Alle Ablesedaten eines Tages werden am Abend zunächst in das System eingelesen. Am Folgetag wird eine Kontrollliste erstellt, die sämtliche Grenzwertverletzungen von Verbrauchswerten nach unten oder oben aufführt. Diese muss händisch abgearbeitet, also von Sachbearbeitern einzeln bewertet werden.

Danach wird eine vorläufige Rechnung erstellt. Darüber hinaus gibt es während des Faktura-Prozesses weitere Plausibilitätsprüfungen, die nicht über die Verbräuche erfolgen, sondern an den Beträgen festgemacht sind. Nichtsdestotrotz sind Kunden aufgefordert, die erhaltene Rechnung, die Mitte Januar versendet wird, quasi als eine vierte Stufe ihrerseits in Verbindung mit den aktuell abgelesenen Zählerständen selbst zu prüfen.

Ausblick

Die Zukunft sind sicherlich fernauslesbare Zähler wie die intelligenten Messsysteme beim Strom. Bis jedoch alle Abnahmestellen mit dieser neuen Technik ausgerüstet sind, wird noch viel Zeit vergehen. Anders ist die Situation im Wärmebereich. Da ist der Weg der Digitalisierung bereits beschritten. Bei Zählerwechseln werden hier, exemplarisch für die Stadtwerke Dillingen, schon seit einigen Jahren fernauslesbare Wärmezähler eingebaut. Diese Zähler werden im sogenannten Drive-by-Verfahren abgelesen, bei dem ein Mitarbeiter die Zählerstände im Vorbeifahren mit dem Pkw erfasst.

Ferner wurde in Dillingen in diesem Jahr – circa 2.000 Einheiten bislang – ein Voll-Rollout fernauslesbarer Wasserzähler begonnen. Letztere bieten Kunden Vorteile in vielerlei Hinsicht. Diese modernen Wasserzähler können mehr, ohne mehr zu kosten: Damit können zusätzliche Informationen wie eine Leckage, ein Rohrbruch oder ein eventueller Defekt des Zählers abgebildet werden. Weiterhin besitzen die Zähler einen Datenspeicher, der mit Hilfe eines Auslesegerätes und nur mit Zustimmung des Nutzers direkt am Zähler ausgelesen werden kann.